Ob du ein altes Werkstück aufarbeiten willst, etwas fürs nächste Projekt vorbereitest oder einfach nur ein schönes Finish erzielen willst – früher oder später kommst du nicht drum herum: Du musst das Metall abschleifen & polieren. Und zwar richtig. Denn nur so bekommst du eine saubere, gleichmäßige Oberfläche, auf der später Lack, Öl oder Politur gut haften. Und auch fürs Auge lohnt sich die Mühe. Eine gut geschliffene Metallfläche sieht nicht nur besser aus, sie fühlt sich auch hochwertiger an.
In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du mit den richtigen Schleifmitteln, Maschinen zu einem richtig guten Ergebnis kommst.
Warum überhaupt Metall schleifen?
Metall schleifen hilft dabei, das Material länger haltbar und optisch ansprechender zu machen. Beim Schleifen entfernst du Rost, alte Farbreste oder Zunder – das schafft eine saubere Grundlage. Vor allem, wenn du danach lackieren, polieren oder sogar pulverbeschichten willst, ist dieser Schritt unverzichtbar. Ohne saubere Basis haftet keine Schicht richtig, und das sieht man später sofort.
Auch beim Sandstrahlen, das oft als Alternative oder Ergänzung zum Schleifen genutzt wird, geht es darum, eine gleichmäßige, porentief saubere Oberfläche zu erzielen. Das verbessert nicht nur die Optik, sondern auch die Haftung nachfolgender Beschichtungen.
Zusätzlich sorgt das Abschleifen für eine glatte und gleichmäßige Oberfläche. Unebenheiten, Kratzer oder Dellen lassen sich damit gut ausgleichen. Je besser der Schliff, desto weniger Aufwand hast du beim anschließenden Polieren – oder beim Pulverbeschichten, wo eine absolut saubere Oberfläche die Voraussetzung für ein perfektes Finish ist.

Das brauchst du zum Metall abschleifen
Beim Schleifen geht es immer um die Körnung. Je niedriger die Zahl, desto grober das Schleifpapier. Je höher, desto feiner.
Ein paar Richtwerte:
- 60 bis 80: Grobschliff – für Rost, Lack, starke Unebenheiten
- 120 bis 180: Zwischenschliff – glättet die Oberfläche
- 220 bis 240 (und höher): Feinschliff – für Politur oder Finish
- 800 bis 2000: Wenn’s richtig spiegeln soll
Wichtig: Nicht einfach grob schleifen und dann direkt polieren. Lieber in kleinen Stufen hochgehen, sonst sieht man später jeden Kratzer.
Metall Schleifpapier – Tabelle mit Schleifpapieren und deren Anwendung
Hier kommt es auf die richtige Wahl an. Nicht jedes Schleifpapier passt zu jedem Material.
| Schleifmittel | Eigenschaften | Ideal für |
| Aluminiumoxid | Vielseitig, robust | Stahl, Aluminium, Messing |
| Siliciumkarbid | Sehr scharf, gut für Nassschliff | Aluminium, Kupfer, Zink |
| Zirkonia/Keramik | Aggressiv, langlebig | Edelstahl, harte Legierungen |
Wenn du dir unsicher bist, probier’s an einem kleinen Stück aus, so bekommst du schnell ein Gefühl für das Material.

Schleifmaschine für Metall – was ist wann sinnvoll?
- Bandschleifer: Für große, flache Flächen. Schnell und effektiv.
- Exzenterschleifer: Für gleichmäßige Flächen, auch wenn’s ein bisschen feiner sein soll.
- Winkelschleifer: Für Kanten, Ecken und grobe Arbeiten. Vorsicht: Der nimmt schnell viel Material weg.
- Schleifklotz per Hand: Für kleine Stellen, Details oder wenn’s ganz gezielt sein soll.
Tipp: Halte deine Maschinen sauber. Staub setzt sich schnell fest, Lager werden heiß – das merkt man irgendwann im Ergebnis.
Metall Abschleifen – Schritt für Schritt
- Erst mal sauber machen
Klingt banal, aber ist in diesem Fall extrem wichtig: Bevor du schleifst, muss das Metall sauber, trocken und fettfrei sein. Spülmittel oder ein technischer Entfetter reichen. Wenn noch Öl, Staub oder Dreck drauf ist, verteilst du das beim Schleifen nur.
- Grobschliff
Mit Körnung 60 oder 80 fängst du an. Ziel: Rost, Farbe, Zunder runter. Ob du mit Maschine oder von Hand arbeitest, hängt vom Werkstück ab. Wichtig: Nicht zu viel Druck, lieber mit Gefühl. Bei Maschinen: Immer in Bewegung bleiben, sonst gibt’s Hitzeflecken.
- Zwischenschliff
Jetzt gehst du auf 120 bis 180. Damit glättest du die Riefen vom Grobschliff. Auch hier: nicht hetzen. Nimm dir Zeit. Schleif in gleichmäßigen Bahnen, am besten mit etwas überlappender Bewegung. So bekommst du ein gleichmäßiges Schliffbild.
- Feinschliff – und am besten nass
Ab Körnung 220 wird’s fein. Jetzt geht’s darum, die Oberfläche glatt zu machen – fast wie bei Glas. Wenn du willst, kannst du dich sogar bis 1000 oder 2000 hocharbeiten. Gerade bei empfindlichen Metallen wie Aluminium lohnt sich Nassschliff: Einfach das Schleifpapier leicht anfeuchten. Weniger Staub, weniger Hitze, besseres Ergebnis.
Polieren – wenn’s glänzen soll
Wenn du gut geschliffen hast, ist das Polieren fast die Belohnung. Je nach gewünschtem Look gibt’s verschiedene Finishes:
| Finish | Wirkung | Verwendung |
| Mirror Finish | Spiegelfläche, sehr glänzend | Zierteile, Motorradzubehör |
| Brushed Finish | Feine Linien, matt-glänzend | Küchenteile, Möbel, Designobjekte |
| Satin Finish | Seidiger Glanz, edel | Technikgehäuse, Aluminiumplatten |
| Antique Finish | Alt, paniert, rustikal | Kunst, Restauration, Möbel |
Metall polieren ganz einfach erklärt:
- Polierpaste auftragen
- Mit Baumwollrad, Filzscheibe oder Lederscheibe polieren
- Richtungen wechseln – sonst entstehen Riefen
- Am Ende: Klarwachs, Öl oder Schutzlack drauf
- Das schützt vor Korrosion und sorgt dafür, dass der Glanz lange bleibt.
Metall anschleifen und Polieren: Die richtige Reihenfolge
Damit du nicht planlos drauflosschleifst, lohnt es sich, nach einem bewährten Ablauf vorzugehen. Zuerst kommt der Grobschliff mit einer 60–80er Körnung, danach der Zwischenschliff mit 120–180 und schließlich der Feinschliff mit 220–400, bei Bedarf sogar bis 1000 oder mehr. Ein letzter Nassschliff sorgt für eine noch bessere Optik. Anschließend wird das Werkstück mit Polierpaste auf Hochglanz gebracht und zum Abschluss mit einem passenden Mittel versiegelt.
Wichtig ist dabei, nicht zu viel Druck auszuüben – lieber mehrmals leicht darübergehen, statt zu viel Material auf einmal abzutragen. Zwischendurch solltest du die Oberfläche reinigen, um den Fortschritt besser beurteilen zu können. Achte außerdem darauf, Schleifmittel trocken zu lagern, da sie sich sonst verziehen oder ihre Wirkung verlieren. Auch die Werkzeuge sollten regelmäßig entstaubt werden, um Motor und Lager zu schonen.
Metall abschleifen – ein paar abschließende Gedanken
Metall abschleifen braucht ein bisschen Geduld und das richtige Vorgehen. Wenn du systematisch arbeitest, die passenden Schleifmittel wählst und deinem Werkstück die Zeit gibst, die es braucht, bekommst du Ergebnisse, die sich sehen lassen können. Falls du komplett ohne jegliche Erfahrung an die Sache herangehst, dann kommt eine gewisse Lernkurve auf dich zu, doch selbst Anfänger ohne komplexe Schulungen können es schaffen. Und mal ehrlich: Es gibt kaum was Befriedigenderes, als am Ende ein Stück Metall in der Hand zu halten, das glatt, sauber und glänzend ist und das man komplett selbst bearbeitet hat.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Schleifen von Metallen
Nur wenn die Oberfläche wirklich makellos ist. Kleinste Kratzer sieht man sonst sofort im Glanz.
Beim Feinschliff oder wenn du weniger Staub willst. Nassschliff bringt oft das gleichmäßigere Ergebnis.
Zu hoher Druck oder zu lang auf einer Stelle. Da hilft nur: zurück auf gröbere Körnung und nochmal sauber schleifen.
Ja, mit Abbeizer oder Heißluftfön. Geht schneller, macht aber Sauerei. Danach gut reinigen, sonst hält neuer Lack nicht.
Dies funktioniert nur, wenn die Oberfläche sauber, fettfrei und völlig glatt ist. Mit speziellem Haftgrund geht’s am besten. Bei Rost oder Altanstrich: lieber schleifen.
Kleine Stellen: Hand. Große Flächen: Maschine. Beides zusammen ergibt das beste Ergebnis. Schleifblock für Kontrolle, Maschine für Tempo.
